Die deutsche Automobilbranche erfindet sich neu

Cyber-Resilienz muss neben Effizienz ein Baustein des neuen Fundaments sein, sagt Gastautor Tom Molden von Tanium.

Der Übergang zur Elektromobilität und Konnektivität zwingt die deutschen Automobilhersteller, ihren jahrzehntelang hart erarbeiteten Wettbewerbsvorteil umzustrukturieren und eine gewaltige Transformation in bisher nicht gekanntem Ausmaß durchzuführen.

Digitalisierung und IoT/OT – neue Herausforderungen, neue Chancen

Die Konvergenz der Technologien in der Automobilindustrie führt zu einem Zustrom neuartiger Technologien und Entwicklungsdisziplinen. Ein modernes (Elektro-)Fahrzeug ist heute im Wesentlichen ein fahrender Computer, der mit unzähligen Chips, Sensoren, Displays und vielen anderen digitalen Komponenten ausgestattet ist, die in der Vergangenheit der Automobilproduktion eine untergeordnete Rolle spielten. Der Produktionsprozess sowie die Produktionsanlagen sind heute von IoT/OT und Robotik geprägt und zum großen Teil von ausgefeilter IT abhängig, die sich über alle Bereiche der Wertschöpfungskette erstreckt – angefangen bei der Bestellung der für die Produktion notwendigen Einzelteile bis hin zur Auslieferung des fertigen Fahrzeugs.

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Die Automobilhersteller agieren und konkurrieren auf der globalen Bühne und stehen daher unter enormem Kostendruck. Ein entscheidender Wettbewerbsfaktor ist eine möglichst effiziente und qualitativ hochwertige Orchestrierung aller Teilbereiche der Fertigung. Eine wichtige Rolle spielt dabei die IT, die aber auch neue Sicherheitsrisiken mit sich bringt.

IT-Infrastruktur modernisieren, Tools zentralisieren

Im Zuge der zunehmenden Digitalisierung der Industrie gibt es eine wachsende Interdependenz zwischen den traditionellen Technologiebereichen IT, Fertigung und eingebetteter Produkttechnologie. Auf der einen Seite erleben wir bedeutende Innovationen und Veränderungen, auf der anderen Seite entsteht ein erhöhter Regulierungs- und Kostendruck. Mit zunehmender Komplexität von Technologieumgebungen müssen die Unternehmen Wege finden, um ihre Betriebskosten zu senken, ohne dabei die Cybersicherheit zu gefährden.

Eine zielführende Maßnahme ist die Verschlankung des Technologiebestands durch Modernisierung der einzelnen Tools. Viele Unternehmen suchen nach integrierten Plattformkonzepten, um veraltete Technologien und das Dickicht an Einzellösungen zu ersetzen, die zu deren Verwaltung eingesetzt werden. Die angestrebten Effizienzgewinne sind nur durch einen holistischen Plattform-Ansatz zu realisieren, der dutzende Lösungen harmonisieren und Arbeitsprozesse verschlanken kann.

Angesichts der sich rasch entwickelnden Konvergenz von IT und OT suchen Unternehmen nach Möglichkeiten, um eine lückenlose Transparenz, Verwaltung und einen Schutz der technologischen Ressourcen im gesamten Fertigungsbereich zu erreichen. In den meisten Unternehmen laufen IT und Fertigungstechnik seit Jahren unabhängig voneinander. Die Vernetzung der unterschiedlichen Ökosysteme ist nicht ausgereift und es fehlt an ganzheitlichen Lösungen. Erfahrene Praktiker auf beiden Seiten wissen, dass man spezialisierte IT-Methoden nicht einfach in OT-Umgebungen kopieren kann – veraltete Betriebssysteme, enge Änderungsfenster, unflexible Hardwarespezifikationen und Netzwerksegmentierung sind allesamt traditionelle Herausforderungen der Konsolidierung von IT- und OT-Umgebungen. Mit den jüngsten technologischen Fortschritten und der verstärkten Zusammenarbeit zwischen beiden Teilbereichen sind führende Unternehmen jedoch zunehmend in der Lage, Risiken zu verringern und die Betriebsfähigkeit zu verbessern – ohne die Produktion zu beeinträchtigen.

IT-Sicherheit ist für Produktionsanlagen unverzichtbar

Hersteller werden beim Auf- und Umbau moderner Produktionsstätten auch in moderne IT-Sicherheitslösungen und -technologien investieren müssen. Die IT-Infrastruktur einer modernen Automobilproduktion besteht aus unzähligen Endgeräten wie Desktop-PCs, Laptops, Servern, Tablets und darüber hinaus aus ebenso vielen vernetzten Produktionsmaschinen. Jedes dieser Endgeräte hat seine eigene digitale Identität und kann von Cyberkriminellen angegriffen werden. Besonders schlecht gesicherte Geräte, beispielsweise ungepatchte Computer stellen ein großes Risiko für die gesamte Produktion und möglicherweise sogar für das gesamte Unternehmen dar.

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In der digitalisierten automobilen Zukunft werden nur diejenigen Hersteller prosperieren können, die über eine Sicherheitslösung verfügen, die optimal auf die spezifischen IT-Sicherheitsbedürfnisse von Großunternehmen zugeschnitten ist. Die bestmögliche Sichtbarkeit aller vernetzten Endpunkte ist als Mindestanforderung für den reibungslosen und sicheren Betrieb einer Produktion. Nur wer einen umfassenden Überblick über die Technologie-Infrastruktur vorhält, kann sich im harten Kampf der globalisierten und vernetzten E-Mobilität gegen die Konkurrenz behaupten. Für diese Hersteller ist es wichtig, in die neuesten Sicherheitslösungen und -technologien zu investieren, um der Zeit voraus zu sein und ihre Produktionslinien sowie ihren gesamten Geschäftsbetrieb vor Cyberbedrohungen zu schützen.

Innovationskraft und Cybersicherheit als neues Fundament

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Digitalisierung der Automobilindustrie nicht nur eine neue Ära des Transports und des Wettbewerbs mit sich bringt, sondern auch eine Reihe neuer Herausforderungen und Risiken für die Hersteller. Die Fähigkeit, diese Herausforderungen zu meistern und sich an die veränderte Landschaft anzupassen, wird darüber entscheiden, welche Unternehmen in dieser neuen Ära der E-Mobilität die Nase vorn haben werden. Diejenigen, die proaktive Maßnahmen ergreifen, um ihre IT-Infrastruktur und Datenverwaltungssysteme zu sichern und sich vor Cyber-Bedrohungen zu schützen, werden in der digitalisierten Zukunft des Automobils erfolgreich sein.

Letztlich liegt der Schlüssel zum Erfolg in dieser digitalisierten Ära des Transportwesens in der Fähigkeit zur Innovation, zur Anpassung und zur Sicherung des Produktionsprozesses. Für Deutschland bedeutet dies nichts weniger als einen Paradigmenwechsel. Die internationale Konkurrenz schläft nicht. Damit dies gelingen und zu einer Erfolgsgeschichte werden kann, muss – ganz in deutscher Tradition – die Sicherheit an erster Stelle stehen.

Tom Molden

CIO Global Executive Engagement bei Tanium

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