Business-Automation: Governance macht Low-Code-Projekte produktiv


Governance treibt die geordnete Digitalisierung von Prozessen voran.


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Vorhandene Business-Software bildet vielfach nicht mehr den Stand der aktuellen Arbeitsprozesse und Bedürfnisse ab. Täglich werden deshalb Daten per Copy & Paste zwischen Spreadsheets übertragen, Auswertungen händisch erstellt und Kennzahlen aus verschiedenen Business-Anwendungen zusammengetragen. Die vielen bislang nicht-automatisierten Prozesse bieten ein erhebliches Effizienzsteigerungspotenzial.

Doch Software-Stau verhindert eine notwendige Digitalisierung: Weil der Bedarf an Business-Anwendungen schneller wächst als die IT-Kapazitäten in der Softwareentwicklung, fehlt es an Programmierer-Ressourcen. Hier helfen Low-Code-Plattformen wie die Microsoft-Power-Platform: Sie versetzen Fachabteilungen in die Lage, ohne Programmierkenntnisse alltagstaugliche Business-Apps mit großem Nutzen für das Unternehmen zu erstellen. Sollen diese einen langfristigen Mehrwert schaffen, müssen adäquate Governance-Konzepte eingeführt und eingehalten werden.

Bei Low-Code werden die Experten der Fachbereiche in die Lage versetzt, ihre Prozesse mit grafischen und konfigurativen Hilfsmitteln weitgehend eigenständig zu automatisieren. Das geschieht häufig, ohne dass es mit der IT-Abteilung abgesprochen ist oder großartig kommuniziert wird – womöglich auch in Ihrem Unternehmen. Die Low-Code-Logik basiert auf einfachen Regelwerken, Reportings und KI-Funktionen wie am Beispiel der Microsoft-Power-Plattform zu sehen ist.

Die grundlegende Technik steckt beispielsweise in Microsoft 365 und MS Teams. Die Einstiegshürde ist niedrig, Administratorrechte sind nicht nötig. Pragmatische IT-Lösungen stehen so schnell bereit und Unternehmen können sich verändernde Prozesse kurzfristig abbilden. Die resultierenden Tools verbessern die Workflows im Tagesgeschäft, indem sie Abläufe beschleunigen sowie Auswertungen und Kennzahlen liefern. Darüber hinaus decken sie Optimierungspotenziale auf. Marktforscher sehen einen gewaltigen Boom. Um 40 Prozent pro Jahr soll die Zahl an Low-Code-Entwicklern bis 2025 wachsen, prognostiziert IDC. 75 Prozent der IT-Führungskräfte beurteilt Low-Code als wichtigen Trend im Wettbewerb. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Siemens-Tochter Mendix.

Kehrseite der Medaille: Erstellen Abteilungen wie Vertrieb, Marketing, Service und Produktion unkontrolliert Anwendungen auf eigene Faust, entsteht ein Wildwuchs an Low-Code-Apps. Diese stehen häufig nicht im Einklang mit der IT-Strategie und geltenden Policies. Sie …

  • sind oft unsicher und weisen Lücken beim Datenschutz auf
  • erfordern zusätzliche Schnittstellen und Zugriffsrechte von der IT
  • stehen nicht zentral zur Verfügung
  • sind unzureichend dokumentiert
  • hängen am Know-how einzelner Mitarbeitenden
  • erfodern mitunter neue Lizenzen

Ohne lenkende Maßnahmen verlieren IT-Verantwortliche und Management zunehmend den Überblick. Als Führungskraft sollten Sie frühzeitig die Initiative ergreifen. Vordringlichste Maßnahme: Ordnen Sie die Low-Code-Adoption in den Kontext der IT-Richtlinien und Governance ein.


Mit Low-Code entwickelte Apps müssen unter Governance-Gesichtspunkten in die bestehende IT-Strategie integriert werden.


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Gehen Sie die Harmonisierung von Governance-Richtlinien und den Einsatz von Low-Code als übergeordnetes Thema an. Dazu müssen Sie den Bedarf in Ihrem Unternehmen erkennen, die Mitarbeitenden geschickt einbinden und strategisch führen. Bringen Sie zunächst die IT-Verantwortlichen, das Management und die Fachabteilungsleiter zusammen. Legen Sie frühzeitig gemeinsame Rahmenbedingungen sowie Sicherheits- und Datenschutz-Standards für Low-Code-Lösungen fest. Aus den Erkenntnissen erarbeiten Sie ein Governance-Konzept für sichere und gesetzeskonforme Low-Code-Prozesse.

Mit einer kontrollierten Low-Code-Nutzung verhindern Sie unerlaubte Zugriffe und Datenabflüsse. Und Sie vermeiden Verstöße gegen Richtlinien in den Bereichen DSGVO und Datenaufbewahrung. Darüber hinaus beugen Sie Silo-Entwicklungen vor und reduzieren das Support-Aufkommen in der IT-Abteilung.

Fünf Governance-Basics, die Sie bei Ihren Low-Code-Überlegungen angehen sollten:

  1. Definieren Sie Rollen und Berechtigungen für das Erstellen und Weiterentwickeln von Low-Code-Apps.
  2. Schaffen Sie sichere Schnittstellen und vermeiden Sie so Integrations- und Interoperabilitätsprobleme.
  3. Prüfen und aktualisieren Sie bestehende Low-Code-Apps unter Governance-Gesichtspunkten.
  4. Stellen Sie die organisatorischen Voraussetzungen für eine abteilungsübergreifende Wiederverwendung von Apps sicher.
  5. Setzen Sie auf ein Monitoring der Low-Code-Plattform zur optimalen Ausnutzung der Ressourcen.

Den ausgelasteten IT-Abteilungen fehlt es an Ressourcen, um das Rahmenwerk für ein strukturiertes Low-Code-Ökosystem bereitzustellen. Und oft fehlen die Methoden, mit denen sich Low-Code-Apps technisch, rechtlich und fachlich einwandfrei etablieren lassen.

Alight Consulting unterstützt Sie an diesem Punkt. Der Spezialist für die Power-Platform von Microsoft begleitet Betriebe bei der Einführung und Nutzung von Low-Code-Applikationen unter Einhaltung geeigneter Governance-Vorgaben. Die Betrachtung von außen hilft Konzernen und mittelständischen Unternehmen ab 250 Arbeitsplätzen, ihr Low-Code-Potenzial auszuloten.

„Wir kennen die neuralgischen Governance-Aspekte und Interessenskonflikte zwischen der IT, den Fachabteilungen und dem Management“, erklärt Michael Hertel, Lead Consultant bei Alight Consulting. Die Bausteine für sichere Automatisierungsprojekte sind ein maßgeschneiderter Governance-Fahrplan, Best-Practice-Werkzeuge und Templates für die Microsoft-Power-Platform. „Damit entlastet Alight Consulting die IT, bringt Flexibilität und Schnelligkeit in die Fachbereiche und fördert die Innovationskraft des Unternehmens“, so Hertel weiter.

Sie haben die Microsoft Power Platform eingeführt oder stehen kurz davor? Dann sollten Sie Ihre Automatisierungsprojekte kontrolliert in erfolgreiche Bahnen lenken. Alight Consulting lädt Sie zu einem Compact-Workshop ein, in dem Sie das Governance-Potenzial für die Power Platform in Ihrem Unternehmen ausloten.

Hier geht's zum Workshop

Schnelle App-Lösungen mit Low-Code

Mit der Microsoft Power Platform gestalten Sie Ihre Digitalisierungsprojekte selbst. Doch wo im Unternehmen spielen Low-Code-Apps eine Rolle? Hier drei Anwendungsbeispiele, die Sie so ähnlich auch in Ihrer Organisation realisieren können:

Materialbestellung für Meetingräume: In Besprechungsräumen fallen wichtige Entscheidungen. Umso ärgerlicher ist es, wenn Stifte fehlen oder der Flipchart-Block zu Ende geht. Mit einer Low-Code-App gehören Engpässe beim Büromaterial der Vergangenheit an. Per QR-Code erfassen die Kollegen den benötigten Gegenstand. Geht der Vorrat zur Neige, lösen die App eine Bestellung aus.

Auslandsreisen für Mitarbeitende: Die Planung und Genehmigung von Auslandsreisen ist ein verwaltungstechnischer Kraftakt. Nationale Besonderheiten machen die Vorbereitung kompliziert. Mit einer Low-Code-App automatisieren Sie die Reiseplanung von A bis Z. Das schafft Transparenz bei allen Beteiligten und vereinfacht den Zugriff auf Reisedokumente.

Incident Management: Ob Laptop, Drucker oder Smartphone – ein Gerätedefekt beeinträchtigt die Produktivität Ihrer Mitarbeitenden. Mit einer auf die Service-Prozesse in Ihrem Unternehmen zugeschnittenen Low-Code-App verkürzen Sie Ausfallzeiten. Das Abscannen eines QR-Codes genügt zum Eröffnen eines Tickets.

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