Arvato Supply Chain Solutions gründet digitale Einheit | Leute

„Um Lösungen für die digitale Supply Chain anbieten zu können, haben wir zuletzt massiv in die Cloud-Technologie investiert und sind nun zukunftsfest aufgestellt“, erklärt Frank Schirrmeister, CEO von Arvato Supply Chain Solutions.

Source: Arvato Supply Chain Solutions gründet digitale Einheit | Leute

Aktuell würden alle Applikationen, inklusive der SAP R/3-Systeme, auf SAP S/4 Hana in die Microsoft-Cloud Azure migriert, um fortschrittliche Analyse-Tools nutzen, externe Lieferanten einfacher integrieren und Reportings in Echtzeit erstellen zu können – und so „digitale Mehrwerte für die Klienten zu schaffen“. Investiert worden sei auch in die Mitarbeiterqualifizierung, um das Personal „in Bereichen wie Cloud, Data Analytics oder Anwendungen rund um das maschinelle Lernen auf die digitalen Herausforderungen vorzubereiten“. Außerdem wurden seit Anfang des Jahres alle Collaboration Tools, etwa Office365, Microsoft Teams oder Sharepoint, in die Cloud migriert. „In der Pandemiezeit konnte die virtuelle Zusammenarbeit dadurch massiv gestärkt werden“, sagt Schirrmeister.

Für das Arvato sei dies ein wichtiger Schritt, um die Digitalisierungsstrategie voranzutreiben und für seine Kunden neue digitale Lösungen und Produkte auf allen Ebenen der Zusammenarbeit zu entwickeln, betont CEO Schirrmeister: „Mit der digitalen Einheit stärken wir unsere Marktposition, indem wir zwei Faktoren kombinieren – die Entwicklung digitaler Angebote für Klienten und deren Endkunden und die Implementierung digitaler Lösungen entlang der logistischen Wertschöpfungskette. Das sei wichtig, denn der Wettbewerb verändere sich: „Um die steigenden Ansprüche der Klienten und deren Kunden zu erfüllen, geht an der digitalen Supply Chain kein Weg vorbei.“

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Kunden des Supply Chain- und E-Commerce-Spezialisten werden zukünftig noch besser von industriespezifischen Digitallösungen und -produkten profitieren, verspricht Scholz als Chef der neuen Einheit. Diese Aufgabe hat der 49-Jährige zusätzlich übernommen, ist also weiterhin als Mitglied der Geschäftsführung sowohl für den Bereich Automotive als auch für Banken und Versicherungen verantwortlich.

Warum er das versprechen kann, erklärt Scholz so: „Wir sind in unserer Unternehmensstruktur nach Industrien organisiert und verfügen in diesen Bereichen über tiefe Branchen- und Logistikkenntnisse. Mit der neuen digitalen Einheit schaffen wir nun Kompetenzen, die dieses Know-how auf allen Ebenen mit Digitalexpertise verzahnt.“ Dabei rückt er den Nutzen für den Endkunden in den Fokus. „Je besser unsere Kunden ihre Kunden bedienen können, desto wettbewerbsfähiger sind sie!“

Die „Customer Experience Cloud“

Als ein Projekt, das bereits gute Resonanz bei Kunden aus der Fashion-Industrie hat, führt Scholz die „Customer Experience Cloud“ an. Sie zielt darauf ab, Endkunden eine komfortablere Kauferfahrung beim Onlineshopping zu ermöglichen. Dazu tragen laut Scholz beispielsweise Wunschtermin-Zustellungen, umfangreiche Tracking- und Tracing-Informationen auch für Marktplatzbestellungen und internationale Sendungen, Instore-Apps zur Unterstützung von Omnichannel-Prozessen, Analysefunktionen ebenso bei wie Voranmeldungen von Retouren mit der Möglichkeit, Gutschriften direkt mit dem ersten Scan durch den Carrier oder die Paketstation auszulösen. Scholz: „Es ist ein digitales Produkt mit klarem Mehrwert für die Kundenbindung, denn bei allen Prozessen fungiert der Kunde als Ansprechpartner für den Onlinekäufer, während wir im Hintergrund die Leistungen abwickeln.“

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Basis und zunehmend wichtiger für solche digitalen Lösungen ist die Nutzung und Analyse vorhandener Daten. Arvato Supply Chain Solutions kann dazu auf einen umfangreichen Bestand an Informationen zurückgreifen, da das Unternehmen die gesamte Wertschöpfungskette managt und so über Daten aus dem Warehouse, von Endkunden, Auftraggebern, Lieferanten und Transportdienstleistern verfügt. „Hier schlummert noch viel Potenzial, das durch die Zusammenführung von Datenexperten und Entwicklern künftig in echten Mehrwert verwandelt wird“, weiß Scholz. „Eine aktuelle Entwicklung ist u. a. der sogenannte AI-Control-Tower. Dabei handelt es sich um eine modulare Digitallösung, die mithilfe künstlicher Intelligenz unseren Kolleginnen und Kollegen in der Logistik wichtige Entscheidungshilfen gibt – beispielsweise bei einer besseren Schichtplanung, der Optimierung von Pick- und Pack-Prozessen oder der Visualisierung von Sendungen im Warenausgang, denen eine besondere Priorität zugeschrieben wird. Mitarbeiter können systemgestützt und datenbasiert Entscheidungen treffen, die vorher Vorarbeiter auf Basis ihres Erfahrungsschatzes treffen mussten.“

Auf KI und Algorithmen setzt Arvato auch im Bereich der digitalen Bilderkennung (Image Recognition), aktuell z.B. in einem Pilotprojekt zur kamerabasierten Analyse von Retouren. Zusätzlich soll diese Technik künftig zur automatisierten Qualitätssicherung bei logistischen Zusatzleistungen eingesetzt werden – beispielsweise beim Repackaging von Waren.

Darüber hinaus könnten automatisierte Bilderkennungsverfahren für Inventurzählungen genutzt werden. Integrierte Bildanalysedaten scannen heute bereits Barcodes während die Logistikprozesse weiterlaufen. „All dies sind Beispiele für mehr Effizienz entlang der Logistikprozesse und bedeuten am Ende für unsere Kunden einen höheren Servicelevel oder auch niedrigere Kosten“, erläutert Boris Scholz.

Schirrmeister Vision ist es, das Unternehmen zum international operierenden Supply-Chain-Experten mit der größten Kundenorientierung und dem stärksten Fokus auf Daten und IT weiterzuentwickeln. „Mit unserer konsequenten ‚Cloud Only‘-Strategie und dem Aufbau der digitalen Einheit haben wir dafür ein sehr solides Fundament geschaffen.“