Storage-Technologien: Sind Sie bereit fürs Yottabyte-Zeitalter?



 

 

Die Datenberge wachsen weiter, und es wird immer schwieriger, diese Datenexplosion rational zu erfassen. So prophezeit der Storage-Hersteller Huawei, dass bis 2030 das weltweite Datenvolumen ein Yottabyte (YB) übersteigen wird. Ein YB? – das sind 280 Bytes, also eine Billiarde Gigabyte; da versagt jede Vorstellungskraft. Dabei ist das nur die quantitative Seite, mindestens gleichrangig – wenn nicht noch dramatischer – werden sich die dafür erforderlichen Speicher- und Datenmanagement-Technologien weiterentwickeln (müssen), denn die neuen Anwendungen stellen höhere Anforderungen an die parallele Verarbeitung von weiter diversifizierten Datenformaten.

Das heißt, das Zusammenwirken von Datenspeicherung und Datenanwendung wird umgestaltet, womit neue Datenparadigmen entstehen. “Wir sind fest davon überzeugt, dass mit zunehmender digitaler Transformation die Datenspeicherung sehr große Veränderungen erfahren wird, was gewaltige Herausforderungen schaffen wird – aber auch beachtliche Chancen”, sagte Dr. Peter Zhou, President of Huawei IT Product Line, jüngst in seiner Keynote auf einer Kundenveranstaltung.

Bei der Frage nach den Ursachen für das aktuelle Anschwellen der Datenberge zeichnen sich vor allem die neuen Big-Data-Anwendungen ab. So planen 56 Prozent der Unternehmen den Einsatz von KI-Modellen und 96 Prozent planen cloudnative Anwendungen für das Managen ihrer veränderten Datenanforderungen. Unstrukturierte Daten machen heute bereits 80 Prozent der Datenbestände aus, und sie werden um 38 Prozent zunehmen.

Multi-Cloud ist inzwischen der Normalfall. Laut dem aktuellen Cloud-Report von Flexera verfügen 89 Prozent aller Unternehmen bereits über eine Multi-Cloud-Cloud-Strategie. Das bedeutet: Daten und Anwendungen aus einer Multi-Cloud-Umgebung werden zur Standard-Infrastruktur. Zhang Guobin, Chief Scientist der IT-Produkte bei Huawei sagt dazu: “Ob Multi-Cloud, Single-Cloud oder On-Prem, die Anwender wollen ihre Daten einheitlich und einfach nutzen, was eine Datenorchestrierung über die verschiedenen Plattformen hinweg erforderlich macht.

“Damit spricht er einen wichtigen Punkt an, denn trotz des Cloud-Trends wird es auch weiterhin eigene Rechenzentren geben – und auch deren Datenberge werden wachsen. Als Hauptgrund dafür sieht Zhang Guobin, dass die geschäftskritischen Daten weiterhin On-Prem bleiben müssen, denn nur so sind sie vollständig unter eigener Kontrolle. Dabei verweist er noch auf einen weiteren Grund für den Betrieb des eigenen Rechenzentrums: Aufbau und Betrieb von Prozessen und Systemen zur Unterscheidung gegenüber der Konkurrenz. “Wenn alle die gleichen Standard-Public-Cloud-Dienste nutzen, kann man sich nicht mehr differenzieren, deshalb müssen nicht nur die geschäftskritischen Daten On-Prem bleiben, sondern auch alle firmenspezifischen Anwendungen”, lautet sein Rat an die CIOs.

Um das Potenzial der kommenden Massendaten voll auszuschöpfen und die Entwicklung von größeren Datenspeichern zu ermöglichen, darf sich das Datenmanagement nicht nur auf Kapazität und Leistung fokussieren. Gefordert sind neue Paradigmen, intelligentere Strukturen und eine intrinsische Resilienz. Beispielsweise werden immer mehr KI-Operationen direkt ins Datenmanagement oder in die Storage-Units integriert. Das ermöglich eine autonome Bereitstellung, sowie eine wirtschaftliche Überwachung und Speicherortung, um so die Kapazität und Leistung zu optimieren. Alle diese Funktionen basieren auf APIs oder einem Self-Service-Portal, womit sie auch per “Infrastructure-as-a-Code” angesprochen werden können.

Zu den neuen Funktionen von Storage gehört auch die Einbindung in die Security. “Storage ist die letzte und ultimative Verteidigungslinie gegenüber unerlaubten Zugriffen; dazu gehört insbesondere auch die Erkennung von Ransomware-Attacken”, sagt Zhang Guobin über das neue Leistungsspektrum der Storage-Units. Das könnte helfen, um die rasante Zunahme von Ransomware-Angriffen einzudämmen, denn noch wächst die Zahl dieser tückischen Attacken jährlich um 98 Prozent.

Auch wenn die Datenspeicherung so alt ist, wie die Computertechnik, so ist sie weiterhin an vorderster Front der IT-Innovationen. Hierzu verweist Zhang Guobin auf viele interessante Entwicklungen: “Ich sehe zwei bedeutende Storage-Trends: Erstens, entwickelt sich gerade ein neues Daten-Paradigma zwischen Anwendungen und Datenspeicherung, und zweitens wird es neue Schnittstellen oder APIs geben, um die verschiedenen Komponenten besser mit der IT-Infrastruktur zu verbinden”, lautet seine Einschätzung. Ein weiterer Punkt ist die Verschiebung von HDDs zu SSDs. “Die Zukunft gehört ganz klar den SSDs; sie bieten eine hohe Leistung, Verfügbarkeit und Kapazität. Und das alles bei geringerem Stromverbrauch und einem günstigeren TCO.”

Zur Weiterentwicklung der eigenen Produkte sagt Guobin. “Wir werden zunehmend KI in unsere Speicherprodukte einsetzen, um damit die Effizienz, die Zuverlässigkeit, die Überwachung und vorbeugende Wartung zu verbessern.” Ein weiterer Hinweis betrifft das Anwendungsspektrum. “Für unsere Standard-Storage-Systeme werden wir anwendungsbezogene Algorithmen entwickeln. Dazu gehören unter anderem Deduplizierung und Komprimierung für verschiedene Dateiformate wie Videos und Bilder im Big-Data- oder HPC-Umfeld”, verspricht er den Huawei-Kunden.

Zu den Yottabyte-Tools

Original Post>