Mit der richtigen IT-Strategie die digitale und nachhaltige Transformation in Einklang bringen

Innovative IoT-Technologien oder Big Data bilden die Grundlagen, um Transparenz, Sichtbarkeit und Rückverfolgbarkeit im wirtschaftlichen Handeln herzustellen und somit die erfolgreiche Ausrichtung auf Nachhaltigkeitsziele umzusetzen. Was plausibel klingt, ist in Deutschlands Unternehmen allerdings noch nicht so tief verankert, wie es unser aller Wunsch nach Klimaschutz ist und die internationalen Klimaziele verlangen. Die aktuelle IDC Studie „IT und Nachhaltigkeit in Deutschland“ bestätigt, dass es in jedem fünften Unternehmen am Bewusstsein mangelt, wie Technologie helfen kann. Jeder vierte Befragte sieht als größte Herausforderung für mehr Nachhaltigkeit die fehlende Transparenz bei Daten und Prozessen. Softwarelösungen sowie eine ganzheitliche IT-Strategie, die Nachhaltigkeitsaspekte als Ausgangsbasis integriert, kann Abhilfe schaffen. 

Nachhaltigkeit ist längst ein Muss, um geschäfts- und zukunftsfähig zu bleiben. Die Digitalisierung, verbunden mit einem vermeintlich steigenden Einsatz von IT-Ressourcen, zielt jedoch originär auf Wertschöpfung, nicht auf Klimaschutz. So ist es eine der großen Zukunftsaufgaben, die digitale und die nachhaltige Transformation im Unternehmen in Einklang zu bringen. Die Analysten von IDC sehen „Greening of and by IT“ als ein verbindendes Element, beide Business-Prioritäten Digitalisierung und Sustainability zu vereinen. Auf Softwareanbieter kommt sowohl bei „of IT“ als auch „by IT“ eine zentrale Rolle zu, denn sie können ihren Kunden die notwendigen digitalen Hebel zur Verfügung stellen, um die CO2-Bilanz zu verbessern, nachhaltiger zu wirtschaften, Lieferketten optimiert auszurichten und eine umweltfreundlichere IT-Strategie zu implementieren.

Optimierung der eigenen IT-Infrastruktur

Für Unternehmen ist es entscheidend, die richtige Balance zwischen Umwelt und Digitaler Transformation zu finden. Steigende IT-Ressourcen müssen jedoch nicht zwangsläufig zu mehr Rohstoffbedarf und zu mehr Stromverbrauch führen. Bei unseren Kunden, darunter große DAX-Unternehmen, sehen wir hauptsächlich vier Bereiche, in denen signifikante Energieeinsparungen möglich sind: Cloud-Migration, Modernisierung von Mainframe-Anwendungen, Konsolidierung unstrukturierter Daten sowie Big Data. 

Besonders die Umstellung vom eigenen Rechenzentrum auf moderne Cloud-Infrastrukturen ist ein Herzstück von „Greening of IT“. Cloud-Architekturen ermöglichen den bedarfsorientierten Einsatz von Rechenleistung, Speicherkapazität und IT-Anwendungen. Optimal spielen hier Hardware und Software zusammen. Anbieter von großen Rechenzentren können durch Skalierungseffekte die energieeffizientesten Technologien nutzen. Durch die Nutzung von Public Cloud Services und Hybrid Cloud-Architekturen können Überkapazitäten vermieden werden und IT-Ressourcen mit anderen Unternehmen geteilt werden. Zugleich bieten Cloud-gehostete SaaS-Bereitstellungsoptionen, wie wir sie bei Micro Focus in Partnerschaft mit AWS und Google Cloud anbieten, eine bessere und flexiblere Ausgestaltung der eigenen Infrastruktur bei gleichzeitig reduziertem Energieverbrauch. Diese Nachhaltigkeitsaspekte bei Cloud-Lösungen überzeugen laut IDC viele Organisationen: Mehr als zwei Drittel der Befragten setzen bereits Cloud-Betriebsmodelle für nachhaltigere Unternehmensprozesse ein oder planen es in den kommenden 12 bis 24 Monaten zu tun.

Nicht zu unterschätzen und auch relevant im Hinblick auf deutlich gestiegene Stromkosten sind die „Energieräuber“ in der eigenen IT-Infrastruktur, die mit moderner Datenanalyse identifiziert werden können. Unser hausinternes Smart Data Center hat beispielsweise 217 von 725 Servern in den Niederlassungen im Betrieb ausfindig gemacht, die über einen längeren Zeitraum kaum genutzt wurden. Durch die Verlagerung auf andere Rechenzentren wurden rund eine Million Kilowattstunden Strom sowie jährliche Miet- und Energiekosten in Höhe von 2,7 Mio. Euro eingespart.

Software macht Nachhaltigkeitsinitiativen erst möglich

Großes Potenzial zur Verbesserung der Nachhaltigkeit existiert nicht nur in den eigenen Prozessen, sondern auch in der gesamten Wertschöpfungskette, die auch die Produktnutzung beim Kunden beinhaltet. Gesetzliche Rahmenbedingungen wie das deutsche Lieferkettengesetz tragen dazu bei, eine ganzheitliche Betrachtung vorzunehmen und hier bei Angebot und Nachfrage Nachhaltigkeitsaspekte zu berücksichtigen. Laut IDC Studie plant jedes zweite Unternehmen den Bezug von Komponenten und Produkten von integrativen Organisationen und beinahe genauso viele wollen Prozesse auf ihre nachhaltigkeitsrelevanten, ressourcenschonenden Auswirkungen untersuchen. Hierfür steigt die Nachfrage nach Software für qualifizierte Datenanalysen. So sehen 45 Prozent der Befragten in den nächsten zwei bis drei Jahren insbesondere in der CO2-Bilanzierung und Kohlenstoffverfolgung den größten Bedarf an Software. 

Ein Praxisbeispiel, wie intelligente Erkenntnisse aus Big Data gezogen werden können, aus der Agrarwirtschaft: Die Predictive Analytics-Lösungen Vertica beispielsweise ermöglichen es Landwirten, effektiver und zugleich ressourcenschonender gute Ernteerträge zu erzielen. Die digitale Agrarplattform von Climate Change, Tochtergesellschaft der Bayer AG, vereinigt Felddatenerfassung, agronomische Modellierung sowie lokale Wetterüberwachung und optimiert mittels Satellitenbildern die Pflanzenbestände und Bodenvorbereitung. Insbesondere in Entwicklungsländern oder in Regionen mit hohen Ernteausfällen kann Big Data im Sinne von „Greening by IT“ nachhaltig die Ernteerträge optimieren.

Mit digitalen Hebeln zum nachhaltigen Unternehmen

Nachhaltigkeit im Unternehmen ist mit einem durchdachten, nachhaltigen Technologieeinsatz verbunden. Dieser richtet sich an der eigenen IT aus, aber auch daran, Nachhaltigkeitsmaßnahmen in der gesamten Wertschöpfungskette zu ermöglichen. Durch die Bereitstellung von modernen Technologien wie Cloud, IoT oder Big Data kann die notwendige Transparenz im Unternehmen sichergestellt werden. Hier ist noch viel Aufklärung notwendig, in Kategorien wie „Greening of and by IT“ zu denken sowie die erfolgreiche Konvergenz von digitaler und nachhaltiger Transformation zu meistern. Denn das wird zu einem der wichtigsten Themen für Innovation und Wachstum in den kommenden Jahren werden. 

Bildquelle: Getty Images / iStock / Getty Images Plus

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