Erfolgsrezept der Legacy-Modernisierung



Denn immer wieder für tot erklärt, sind die IT-Dinosaurier trotzdem noch da. Spezialisten für diese Computersysteme sind gefragt und die meisten modernen Technologien bietet auch der Mainframe an. So ist sich Heidi Schmidt sicher: Wegwerfen war gestern. Die vollständige Ablösung der Mainframes bringe einfach zu hohe Kosten bei oft überschaubarem Mehrwert mit sich. Besser sei dagegen eine Modernisierung mit effektivem Einsatz der vorhandenen Ressourcen.

 

ITD: Frau Schmidt, in den letzten Jahren scheint der Mainframe vom Kellerkind-Thema zum Hot Topic geworden zu sein: immer mehr Konferenzen wie die erfolgreiche Open Mainframe Summit und Dutzende von Keynote-Videos auf Youtube. Was ist da los? Wollten wir die Großrechner nicht schon längst durch Linux-Cluster und Cloud-Services ablösen?
Heidi Schmidt: Die Unternehmen haben in den vergangenen Jahren feststellen müssen, dass die einfachen Ablöseszenarien in vielen Fällen gescheitert sind. Vor allem klassische Mainframe-Nutzer wie Finanz- und Versicherungswirtschaft oder die großen Automobil- und Handelskonzerne werden sie nicht so einfach los – sie haben immer noch zu viele Vorteile. Das sind die hohe Verfügbarkeit, Skalierbarkeit und Sicherheit, was in Zeiten von Cyberangriffen und Datenschutzverletzungen besonders wichtig ist. Weil sich die Großrechnerwelt zudem in Richtung „Cloud Computing“, „Container“ und „Microservices“ geöffnet hat, wird die Modernisierung von Mainframe-Systemen einfacher und kosteneffizienter. Das ist häufig die bessere Alternative als eine Komplettablösung. Bis vor wenigen Jahren war der Ansatz der Anwendungsmodernisierung noch: Alles muss in die Cloud, auch die Großrechneranwendungen. So denken inzwischen nur noch wenige Experten.

 

ITD: Warum ist das so?
Schmidt: Technisch ist zwar alles möglich, aber zu welchen Kosten und mit welchem Arbeitsaufwand? State of the Art ist deshalb der Einsatz des Großrechners im Rahmen einer Hybrid Cloud. Er ist hier ideal aufgestellt und punktet durch seine Sicherheit und Skalierbarkeit sowie seine Technologievielfalt. Er unterstützt die traditionellen Work­loads auf Basis von Cobol, CICS und IMS und gleichzeitig Open Shift. Die Wende in Richtung „Hybrid Cloud“ ist sicher verstärkt worden durch die Erkenntnis, dass in den Unternehmen einfach die Manpower für diese Riesenprojekte fehlt. Stattdessen geht es eher darum, nur die notwendigen Workloads in die Cloud zu verschieben. Das ist richtig verstandene Legacy-Modernisierung.

 

 

ITD: Was gehört alles dazu? Wie definieren Sie den Begriff „Legacy-Modernisierung“?
Schmidt: Wir verstehen Legacy-Modernisierung als Transformation von veralteten Mainframe-Systemen in moderne IT-Architekturen. Dazu gehören für uns alle bekannten Optionen: Retain, Replace, Rehosting, Re-Platform, Re-Factor, Re-Imagine. Ein wichtiger Punkt: Die Unternehmen müssen sich auf den Weg machen und konsequent dranbleiben am Modernisieren. Das ist nämlich kein Einmalvorhaben, sondern gehört dauerhaft im Unternehmen verankert – als zen­traler Bestandteil der IT-Strategie. Erleichtert werden diese Projekte dadurch, dass auch der Mainframe sich weiterentwickelt hat.

 

ITD: Inwiefern hat er sich gewandelt?
Schmidt: 2023 sieht er ganz anders aus und verwirklicht ganz andere Konzepte als Anfang des Jahrhunderts – von der Zeit davor ganz zu schweigen. Er kann mit Linux betrieben werden, ist hilfreich bei Künstliche-Intelligenz-Anwendungen (KI) und „quantensicheren“ Verschlüsselungsalgorithmen. Er hat sich inzwischen sogar der Containertechnologie geöffnet, etwa Kubernetes. Und auch Microservices werden unterstützt – auch wenn die große Euphorie für diese Technologie aufgrund ihrer Komplexität schon wieder ein wenig gesunken ist. Doch alles in allem sind Mainframes genauso modern wie jedes andere aktuelle Computersystem. Deshalb geht es bei Modernisierungsprojekten in erster Linie um die Integration von Mainframe-Anwendungen in Cloud-Infrastrukturen und die Umstellung auf agile Entwicklungsmethoden. Dabei ist der richtige Mix aus Kauflösungen und Eigenentwicklungen entscheidend. Angesichts der knappen Entwicklerressourcen sind eine gute Vorbereitung und die Verwendung möglicher Automatisierung ein wichtiges Argument für ein ausgewogenes Vorgehen.

 

ITD: Wie unterstützt PKS Software seine Kunden dabei?
Schmidt: Das große Ziel ist natürlich, die Wartbarkeit, Skalierbarkeit und Flexibilität der gesamten Anwendungslandschaft zu verbessern und den Mehrwert fürs Business zu erhöhen. Hier unterstützen wir insbesondere mit dem Tool eXplain, das Sourcecode vollständig visualisiert und dem Entwickler einen barrierefreien Zugang ermöglicht. Zusätzlich erreichen wir mit diesem Tool nicht nur eine technische Re-Dokumentation, sondern auch eine logische Strukturierung der bestehenden Mainframe-Systeme. Daran anknüpfend entwickeln wir gemeinsam eine Strategie zur Modernisierung. Unser Hauptziel ist dabei immer, die Mainframe-Systeme zum Teil moderner IT-Architekturen zu machen. Deshalb legen wir viel Wert auf die Wiederverwendung vorhandener Software-Assets. Es entsteht echte Nachhaltigkeit, wenn es Unternehmen gelingt, vorhandenen Code weiterzuverwenden. Der Begriff „Legacy“ kommt ja von Erbe und Vermächtnis, hat aber in der IT häufig (noch?) einen ausschließlich negativen Touch. Das stammt aus den Pionierjahren, in denen jede neue Technologiegeneration die vorherige überholt hat. Ich selbst gehöre einer Generation von Informatikerinnen an, die im Studium und den ersten Praxisjahren noch gelernt haben: Wir gestalten und entwickeln alles von Grund auf neu, aber am Ende des Lifecycles ersetzen wir es durch die nächste Generation. Von dieser Wegwerfmentalität müssen wir uns in der Informatik endlich verabschieden.

 

 

ITD: Was sind gute Gründe dafür?
Schmidt: Wir haben weder die Zeit noch die menschlichen Ressourcen, dieselbe Businesslogik immer wieder neu zu implementieren, nur weil es eine neue Programmiersprache oder neue Frameworks gibt. Das ist betriebswirtschaftlicher Wahnsinn und auch nicht sinnstiftend für die Mitarbeiter. Besonders deutlich wird das Verhältnis von Neuentwicklung und Modernisierung mit einem Bild aus der Baubranche: Sie reißen ein Haus mit unzureichender Elektrik auch nicht ab, sondern erneuern nur die elek­trischen Installationen und erhalten somit viel wertvolle Bausubstanz.

 

ITD: Modernisierung heißt für Sie also, möglichst viel Bewährtes zu erhalten. Welche Herausforderungen gibt es denn dabei? Was bereitet die meisten Schwierigkeiten?
Schmidt: Die Umstellung von Legacy-Systemen auf moderne Plattformen und Technologien ist eine große Herausforderung. Die alten Systeme auf Großrechnern haben häufig komplexe Strukturen, basieren auf veralteten Architekturen oder sind schlicht mit einem Code-Generator entwickelt worden, der schon lange nicht mehr von seinem Hersteller unterstützt wird. Außerdem gilt es, diese Projekte generationsübergreifend anzulegen: Da braucht es junge Talente ebenso wie die erfahrenen Systemkenner in den besten Jahren. Die meisten Unternehmen stoßen in ihren Modernisierungsprojekten auf vier Schwierigkeiten.

 

ITD: Welche sind das konkret?
Schmidt: Erstens gibt es sehr komplexe Systemabhängigkeiten, die natürlich erst einmal analysiert und verstanden werden wollen. Zweitens sind Entwicklungszeit und Testmöglichkeiten immer begrenzt, schließlich sollen die Projekte einmal an ein Ende kommen. Drittens ist die Datenmigration nicht einfach. Hier gibt es technische Hürden, etwa ältere Datenformate oder eine fehlende Exportfunktion. Eine vierte Schwierigkeit ist ein Mangel am Verständnis der Systeme. Häufig laufen die Mainframes bereits so lange, dass es keine vollständige Dokumentation mehr gibt. Unter anderem sind die Unternehmen in der misslichen Lage, dass die fortschreitende Verrentung der Boomer-Generation große Wissenslücken aufbrechen lässt. Leider gibt es in der IT-Branche immer weniger Menschen, die Mainframe-Systeme perfekt beherrschen, weder technisch noch fachlich.

 

 

ITD: Warum gibt es keinen Nachwuchs in den Unternehmen?
Schmidt: Die Legacy-Modernisierung ist ebenso vom IT-Fachkräftemangel betroffen wie jedes andere IT-Projekt. Doch Mainframe-Spezialisten sind noch ein wenig seltener. Leider haben sehr viele Informatikfakultäten, aber auch naturwissenschaftliche Fachbereiche ihre Großrechnervorlesungen abgeschafft. Inzwischen haben Studenten kaum noch Kontakt mit diesen traditionellen Systemen. Deshalb bilden viele Unternehmen inzwischen wieder kontinuierlich selbst junge Talente zu Entwicklern für die Großrechnerarchitektur aus und machen damit sehr gute Erfahrungen. Letztlich sehe ich hier für junge Informatiker ein spannendes und sinnstiftendes Arbeitsfeld. Sie besitzen von der Ausbildung her Einblick in die neuesten Technologien und können die immer noch sehr bedeutsamen Großrechner mit allen Besonderheiten kennenlernen. Sie werden dadurch zu Experten für die Anwendungsmodernisierung, die eine optimale Entscheidung zum besten Einsatz der jeweiligen Lösung treffen können. Das wird sie begehrt machen. Denn für die kommenden Jahre erwarte ich aufgrund der Knappheit an personellen und finanziellen Ressourcen eine Zeitenwende in der Anwendungsentwicklung. Wir müssen vorhandene Software-Assets so modernisieren, dass sie weiterverwendet und gleichzeitig in die neuen Technologien integriert werden können.

 

ITD: Wie sieht das in der Praxis aus? Können Sie mir ein beispielhaftes Projekt für Legacy-Modernisierung nennen?
Schmidt: Da gibt es sehr viele, von denen ich nur zwei hervorheben möchte: Für die DB Cargo haben wir die Ablösung einer zentralen Mainframe-Anwendung vorbereitet – das Wageninformationssystem, das als zentrale Kernanwendung eng verzahnt mit insgesamt 50 Umsystemen war. Dafür haben wir mithilfe von eXplain konsequent alle Schnittstellen analysiert und anschließend anhand der Komplexität den besten Pfad für die Ablösereihenfolge ermittelt. Dadurch konnte ein vermeintlich „nicht ablösbares“ System doch transformiert werden.

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ITD: Und das zweite Beispiel?
Schmidt: Ein sehr komplexes Projekt ist der Umstieg der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) von Mainframe-basierten Kernbanksystemen auf SAP. Dabei haben wir mehr als zwei Millionen Zeilen Cobol- und Natural-Code aufbereitet: Es galt, den Quellcode sinnvoll zu clustern, Schnittstellen zu erkennen und alles automatisiert zu dokumentieren. Dadurch konnten die verzahnten Module zunächst entkoppelt werden, was zu einer Stabilisierung des laufenden Betriebs führte. Letztlich schuf das die Grundlage für die aktuell laufende Ablösung. Zudem haben wir mit eXplain aus dem gesamten Anwendungscode voll automatisiert Datenverarbeitungskonzepte erzeugt, die gegenüber der Aufsicht als revisionssichere Dokumentation dienen. Auf diese Weise hat das Projekt einen enormen Aufwand an personellen Ressourcen gespart und gleichzeitig die Einführung von SAP vorbereitet.

 

ITD: Wie kann der Erfolg solcher Projekte garantiert werden?
Schmidt: Unserer Erfahrung nach sind eine fundierte Analyse sowie ein generationsübergreifendes Projektteam der Schlüssel zum Erfolg. Aus unserer Sicht sind das die Kernaufgaben in den Modernisierungsprojekten und wir haben uns auch genau darauf konzentriert. Wie bei meinem Lieblingshobby „Kochen“ gilt hier: das Rezept komplett lesen und verstehen, alle Zutaten vorbereiten und erst dann den Herd anmachen. Sonst gerät man in Panik und verbrennt die Zutaten. Ähnlich muss man die Projekte für die Legacy-Modernisierung in Angriff nehmen: Überlegtes Vorgehen und die richtigen Helfer sowie ein eingespieltes Team – wie in der Großküche – machen Projekte erfolgreich.

 

 

Heidi Schmidt
Alter: 51 Jahre
Familienstand: verheiratet, zwei Kinder
Derzeitige Position: Geschäftsführerin von PKS Software
Interessen: Ayurvedische Koch- und Lebenskunst

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Bildquelle: Claus Uhlendorf
Fotolocation: Kaiserhof Ravensburg

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Wie Versicherer sicher in die Cloud kommen