Richtig delegieren: 6 Tipps gegen Mikromanagement

Richtig und konsequent zu delegieren, kann Führungskräften die Arbeit erheblich erleichtern.


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Die Angst vor Kontrollverlust führt oft so weit, dass einige Manager sich gegen den Aufbau eines Teams entscheiden, um sich den “Ärger mit den Mitarbeitern” zu ersparen. Wieder andere überwachen jeden Schritt ihrer Mitarbeiter akribisch und springen in wichtigen Situationen lieber selbst als Fachkraft ein, um das Fehlerrisiko zu minimieren – Stichwort Mikromanagement.

Wer sich dennoch entscheidet zu führen, sollte die folgenden sechs Tipps verinnerlichen, um richtig zu delegieren:

1. Persönlichkeiten einstellen

Schon im Einstellungsverfahren sollte ein Arbeitgeber überprüfen, ob der zukünftige Mitarbeiter zum Unternehmen passt. “Hire for Personality, not for Skills” heißt ein bekannter englischer Satz aus der Führungslehre. Natürlich sollte der neue Mitarbeiter auch aus fachlicher Sicht qualifiziert für die Rolle sein. Fähigkeiten lassen sich aber einer lernbereiten Person schnell beibringen und den Anforderungen entsprechend ausbauen. Deshalb sind die persönliche Motivation, Eigeninitiative und Verantwortungsbereitschaft des Mitarbeiters in den meisten Fällen weitaus wichtiger, als dessen akademischer Hintergrund oder die fachliche Expertise.

2. Klar formulieren

“Mitarbeiter machen immer das Gegenteil von dem, was ihnen gesagt wird.” Wer eine solche Aussage über die eigenen Angestellten trifft, hat eine Sache nicht verstanden: Ob und in welchem Ausmaß einem Mitarbeiter Fehler unterlaufen, hängt in den meisten Fällen nicht von den Fähigkeiten der Person ab. Ein Chef sollte sich daher im ersten Schritt nicht fragen, wie gut oder schlecht sein Mitarbeiter ist, sondern ob die ihm gestellte Aufgabe ungenau oder unzureichend formuliert wurde.

3. Den Fehler im Prozess suchen

Auch sollte sich eine Führungskraft bei wiederholt auftretenden Fehlern nie nur eine einzelne Aufgabe anschauen, sondern die Arbeit des Mitarbeiters im gesamten Aufgabenbereich sehen: Welche anderen Mitarbeiter waren am Endergebnis beteiligt? Welche Informationen fehlten der Person, um die Aufgabe bestmöglich erledigen zu können? Simple, gut dokumentierte Prozesse zu schaffen, die jeder im Team bedienen kann, ist für eine Führungskraft nicht nur einfacher, sondern auch nachhaltiger, als die talentiertesten Mitarbeiter der Welt zu suchen.

4. Ergebnisse statt Aufgaben kommunizieren

Um Fehler in der Kommunikation zu vermeiden und die eigenen Mitarbeiter zu einer besseren Leistung zu befähigen, können Sie als Führungskraft in Zukunft außerdem folgende Herangehensweise ausprobieren: Formulieren Sie statt einzelnen Aufgaben lieber Ergebnisse. Lassen Sie den Mitarbeiter entscheiden, wie er das angestrebte Ergebnis erreicht. So befähigen Sie Ihr Team zum Mitdenken und geben jedem Einzelnen das Gefühl, einen Beitrag zum Erfolg des Unternehmens leisten zu können.

5. 80/20 Regel verinnerlichen

Obwohl sich viele Führungskräfte gegen diese Tatsache wehren, wollen die meisten angestellten Mitarbeiter vor allem eines: einen guten Job machen. Fehler können natürlich passieren und mit großer Wahrscheinlichkeit werden nicht immer alle Arbeiten genauso gut erledigt, wie der Unternehmer selbst es getan hätte. Hier kommt die 80/20 Regel ins Spiel. Denn selbst, wenn drei Mitarbeiter nur 80 Prozent des Ergebnisses erzielen können, das der Unternehmer hervorgebracht hätte, gewinnt das Unternehmen. Denn dreimal 80 Prozent sind in Summe immer noch mehr als einmal 100 Prozent.

6. Vertrauen schenken

Seinen Mitarbeitern Vertrauen zu schenken und Verantwortung zu übertragen, erfordert Mut und Zeit. Lassen Sie sich von kleinen Rückschlägen nicht entmutigen (sie werden kommen!) und fokussieren Sie sich stattdessen auf die positiven Erlebnisse durch erfolgreiches Delegieren. (hk/fm)

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