CIO – Career is over?: 7 gute Gründe, einen CIO zu feuern



 

 

CIO, so heißt es in einem alten Witz, steht für “Career is over”. In diesem Beruf gibt es viele Möglichkeiten, aus seinem prestigeträchtigen Büro heraus und in die Personalabteilung eskortiert zu werden, um sein Abfindungspaket durchzugehen und von dort aus, nachdem man gegenseitige Nichtverleumdungs- und Wettbewerbsverbotsvereinbarungen sowie einige andere Papiere unterzeichnet hat, ein Leben in erzwungener Freizeit zu führen. Wenn Ihnen ein Leben in Freizeit vorschwebt, unterstützt von Abfindungszahlungen, finden Sie hier sieben große Hebel, um Ihren Arbeitgeber zum jüngsten Eintrag in der Job-History Ihres Linkedin-Profils zu machen.

 

 

Als CIO sind Sie für den Bereich verantwortlich, der meist die am schwierigsten zu verstehende Funktion der Organisation ist. Das bedeutet unter anderem, dass Sie die Notwendigkeit erkennen, Budget und Ressourcen in geheime Künste wie die IT-Integrationsarchitektur, das Plattform- und Lifecycle-Management von Applikationen oder die KI-basierende Informationssicherheit zu investieren, um nur drei von vielen Punkten zu nennen.

Weil Menschen, die nicht in die Geheimnisse der IT-Branche eingeweiht sind, diese Aufgaben nur schwer nachvollziehen können, besteht die Gefahr, dass das Top-Management diesen Ausgaben gegenüber misstrauisch ist. Es könnte sie als “Technologie um ihrer selbst willen” abtun oder mit einem anderen Ausdruck der Skepsis belegen. Diese vorschnelle und unbegründete Einschätzung könnte CIOs dazu verleiten, einen Streit zu provozieren. Aber anders als bei inhaltlichen Diskussionen und Gesprächen gibt es bei Streitigkeiten am Ende einen Gewinner und einen Verlierer. Raten Sie mal, welcher von beiden Sie sein werden. Und als streitsüchtig wahrgenommen zu werden, bringt Ihnen auch keine Bonuspunkte ein.

Noch ein Nachtrag: Der CFO ist das Mitglied im Top-Management, mit dem sich der CIO am ehesten streiten kann. Er ist auch derjenige, der für die KarriereKarriere des CIO am gefährlichsten ist. Alles zu Karriere auf CIO.de

 

 

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Die Führungskräfte der Geschäftsbereiche sind nicht Ihre Kunden. Sie sind Ihre Kollegen und Mitstreiter beim Schaffen von Wettbewerbsvorteilen – oder, in schwierigen Zeiten, beim Vermeiden von Wettbewerbsnachteilen. Betonen Sie dies als gemeinsame Ziele in jedem Gespräch, das Sie mit Ihren Führungskollegen führen. Denn wenn sie Ihre Kunden wären, würden sie denken, dass sie immer Recht haben. Mit der Folge, dass Sie sie auf jeden Fall enttäuschen müssen. Daher sorgen Sie als CIO dafür, dass alle, die mit der IT zu tun haben, diese Erfahrung als so angenehm wie möglich empfinden. Wenn die Kollegen nicht zufrieden sind, werden sie nicht mit Ihnen zusammenarbeiten und vielleicht beschließen, dass es besser wäre, wenn jemand anderes die IT leiten würde.

 

Projekte sind das Mittel, mit dem Unternehmen das Morgen bewusst anders gestalten wollen als das Gestern. Die IT-Abteilung ist in der Regel an jedem Projekt beteiligt, das mit Informationstechnologie zu tun hat, selbst bei Projekten, deren eigentlicher Schwerpunkt auf geschäftlichen Veränderungen liegt (also eigentlich bei allen). Das heißt, wenn Projekte scheitern, ist der Name der IT-Abteilung – also Ihr Name – wahrscheinlich mitverantwortlich für das Scheitern. Gescheiterte strategische Projekte sind eine gute Möglichkeit für CIOs, Ex-CIOs zu werden.

 

 

Jedes Mitglied des Top-Managements kauft vermutlich bei Amazon ein. Das bedeutet, dass jedes Mitglied des Top-Managements häufig mit einem Unternehmen zu tun hat, dessen Systeme, soweit sie es beurteilen können, niemals ausfallen. Ihr Führungsteam weiß also, dass eine Systemzuverlässigkeit auf Six-Sigma-Niveau möglich ist. Wenn Ihre Systeme nicht so zuverlässig oder zumindest annähernd so zuverlässig sind, dann wird es kritisch mit der Karriere.

 

Es gab eine Zeit, da waren Ausfälle infolge von IT-Security-Problemen lediglich teuer und peinlich. Das ist lange vorbei. Jetzt sind sie lebensbedrohlich – in der Realität, wenn Ihr Unternehmen im Gesundheitswesen tätig ist; und im übertragenen Sinne, wenn nicht. Denn Ransomware-Angriffe können ein Unternehmen in den Ruin treiben. Es ist wahrscheinlich nicht möglich, Ihre Systeme vollständig vor Ransomware-Angriffen zu schützen. Aber eine gute Absicherung mit einer so genannten “High-Recoverability-Architektur” ist etwas, das die IT-Abteilung erreichen kann. Noch wichtiger ist es, ein Ransomware-Reaktionshandbuch zu erstellen und den Worst Case regelmäßig zu trainieren.

  • Wenn Ihr Unternehmen dann angegriffen wird, beweist Ihr Reaktionsplan, dass die IT-Abteilung weiß, was sie tut, und dass sie alles unter Kontrolle hat.

  • Wenn Sie stattdessen panisch reagieren, geraten alle in Panik. Und dann: Da ist die Tür!

 

Die Ihnen unterstellten Manager liefern Ergebnisse, für die Sie die Anerkennung oder die Schuld bekommen. Ein Kreislauf durch alle Instanzen: Fast jeder ist ein Mitarbeiter, der seine Ergebnisse an seine Vorgesetzten liefert. Manager auf allen Ebenen sind dafür verantwortlich, die Arbeit so zu organisieren, dass sie richtig erledigt wird; sie sind dafür verantwortlich, die organisatorischen Kontrollmechanismen zu schaffen, die sie brauchen, um sicherzustellen, dass die Arbeit richtig erledigt wird.

Sie sind auch dafür verantwortlich, ein Arbeitsumfeld zu schaffen, das Mitarbeiter dazu ermutigt, im Unternehmen zu bleiben und – was noch besser ist – es ihren Freunden zu empfehlen. Einfach ausgedrückt: CIOs, die ihren Job behalten wollen, schaffen Organisationen, in denen die Menschen gerne arbeiten.

Nur für den Fall, dass der Punkt nicht klar ist: Wir leben in einer Zeit, in der selbst gut gemeinte Phrasen als feindselige und belästigende Äußerungen missverstanden werden können. Und mit der Bitte, sich mal “nicht so zu haben”, werden Sie bei der Personalabteilung kaum Sympathie ernten. Sie denken vielleicht, dass der wichtigste Teil von “Mikroaggression” das “m i k r o” ist? Aber in den meisten Unternehmen ist der explizite Wunsch, dass ein beleidigter Mitarbeiter ein dickeres Fell und einen besseren Sinn für Humor haben sollte, eine hervorragende Möglichkeit für einen CIO, auf den Zug Richtung Abfindung aufzuspringen.

 

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Es ist schon eine große Herausforderung, auf schlechte Manager aufzupassen. Gute Manager können eine noch größere Bedrohung darstellen, denn sie wollen wahrscheinlich nicht nur Ihren Job, sondern sind vermutlich sogar dafür qualifiziert.

Und nicht nur das – sie könnten auch in einer guten Position sein, den Posten zu bekommen, denn sie ernten die Lorbeeren für Ihre gemeinsamen Erfolge, während Fehltritte und Schuldzuweisungen in der Regel nur an Ihnen kleben bleiben.

 

Als CIO müssen Sie noch auf eine weitere Sache achten, und das ist vielleicht die Vielversprechendste: Der Job ist keine Sackgasse, denken Sie an die eigene Beförderung. Zwar wird ein CIO nicht unbedingt der nächste CEO werden, aber eine Stelle als COO wäre durchaus drin. CIOs haben jede Menge Möglichkeiten, sich auf die Leitung der Tagesgeschäfte eines Unternehmens vorzubereiten. Noch besser ist es, einen hochkompetenten Schützling in der Hinterhand zu haben. Dieser kann ein weiteres Argument dafür sein, dass man die richtige Person für die COO-Stelle ist, wenn sie frei wird.

 

  1. Einstieg als Führungskraft in einem anderen Unternehmen
    Wer zum ersten Mal Führungskraft ist und das Unternehmen wechselt, hat einiges zu tun. Der Ratgeber “In Führung gehen” hat einige Tipps parat, wie sich eine neue Führungskraft vorbereiten kann.
  2. Glückwunsch zur Stelle
    Sicher haben Sie sich für die Vorstellungsgespräche intensiv mit dem Arbeitgeber auseinander gesetzt. Nun ist es Zeit für weitere Recherchen. Welche Informationen wichtig sind:
  3. Analysen, Statistiken und Co.
    “Aktuelle und wenigstens aus den letzten zwei Jahren stammende interne (wirtschaftliche) Lagepläne, Marktanalysen, Zielauswertungen des Unternehmens, Ihres Bereiches und Ihres Teams” – das müssen Sie alles lesen, am besten im Vorfeld. So sind Sie schon mal gut vorbereitet.
  4. Wie gut steht das Team da?
    “Verschaffen Sie sich Informationen über externe oder interne Analysen zur Dienstleistungsqualität Ihres Bereiches und Ihres Teams.” So kann eine neue Führungskraft untersuchen, wo noch Nachholbedarf herrscht, oder wo man schon recht gut aufgestellt ist.
  5. Ab in die Meetings
    “Klären Sie die wesentlichsten Termine auf Bereichs- und Unternehmensebene bezüglich regulärer Sitzungen, Meetings, Berichte etc.” Zudem raten die Autoren, sich die Sitzungsberichte der letzten Monate anzusehen.
  6. Kontakte herstellen
    “Kontaktieren Sie alle wesentlichen internen Dienstleister: Organisationsabteilung, Personalabteilung, Personalbetreuung, Revision, Controlling, aber auch Betriebs- oder Personalrat und Vorstandssekretariat.” Holen Sie sich von Ihnen alle Informationen und Berechtigungen, die Sie benötigen.
  7. Wer ist der Chef?
    “Verschaffen Sie sich Vorabinformationen zur Besetzung Ihrer Stelle, zum Beispiel über Ihren jetzigen Vorgesetzten”, raten die Autoren. Nicht nur der neue Chef ist entscheidend, genauso wichtig zu wissen ist es,….
  8. Wer war Mitbewerber?
    Fast immer gibt es interne Mitbewerber. Daher sollten Sie wissen: “Wer hatte sich womöglich noch beworben aus dem Haus oder Ihrem Team?” Wie Sie damit umgehen können, dafür hat der Ratgeber auch Tipps parat.
  9. Darüber reden, hilft
    “Mögliche Mitbewerber auf die vergebene Position aus dem eigenen Team sollten sie frühzeitig offen auf die Situation ansprechen.” Auch wenn es unangenehm ist, ist das sehr wichtig. Schließlich sei der Mitarbeiter in der Regel gut vernetzt und habe fachliches Potenzial, schreiben die Autoren. “Übertragen Sie diesen Kollegen Verantwortung und binden Sie sie in Ihre Führungsaufgaben ein.” So haben Sie schon einen Verbündeten.
  10. Geburtstage nicht vergessen!
    “Sorgen Sie dafür, dass Sie zumindest in der Anfangszeit keinen informellen Termin versäumen”, heißt es im Ratgeben. “Solche Events (Geburtstage, Betriebfseiern, Personalversammlungen o.ä.) sind außerordentlich wichtig, um Kontakte zu knüpfen.”
  11. Lernen Sie Kollegen kennen
    “Nutzen Sie die Gelegenheit, sich in den üblichen Begegnungstätten (Kantine, Sitzecken im Flur, Pausenräume etc.) bekannt zu machen. Da Sie der “Neue” sind, dürfen Sie Fragen stellen”, heißt es. Nach Indiskretem oder gar nach Personen (abgesehen von Name und beruflicher Stellung allerhöchstens) sollten Sie jedoch nicht fragen.
  12. Lassen Sie sich vorstellen
    “Lassen Sie sich durch Ihren Vorgesetzten, zu dem Sie ohnehin in der ersten Zeit engen Kontakt halten, durch die anderen Bereiche führen.” Sonst müssen Sie die ganze Kontaktarbeit allein machen – und das macht Ihre neue Position noch mühsamer und anstrengender.
  13. “In Führung gehen”
    Hans-Jürgen Resetka, Jörg Felfe: „In Führung gehen – Der erfolgreiche Wechsel vom Kollegen zum Vorgesetzten“, Haufe Verlag 2014, 978-3-648-04591-6, 422 Seiten.

 

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag unserer Schwerstpublikation cio.com

 

 

 

 

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